Geschichte der Kirchengemeinde

Anfänge des Glaubens in Breitbach

Den ersten Hinweis auf eine Kapelle in Burgpreppach findet man in einer Kaufurkunde aus dem Jahre 1344. Der erste Pfarrer, dessen Namen wir kennen, ist ein gewisser Albrecht von Schwappach. Auch über die Besoldung eines Pfarrers können wir uns ein Bild machen, wenn wir eine Stiftung aus dem Jahre 1383 blicken. Da heißt es:

"Apel Fuchs gibt an die Pfarrei Burgpreppach seinen Hof zu Goßmannsdorf. Der Pfarrer bekommt jährlich 6 Scheffel Haber, 1 Schwein, je 12 Käse zu Pfingsten und Weihnachten, 2 Lammbäuche, 2 Fastnachtshühner zu Haltung eines Jahrtages nach der Goldfasten mit Vigil und Seelenmeß: der Frühmesser bekommt 10 Pfund Heller, 3 Scheffel Weizen und eine Gült zu Römelsdorf, 5 1/2 Acker Wiesen sind ausgenommen und fallen dem Frühmesser zu Eigentum zu."

Man nimmt an, dass bereits um 1458 Burgpreppach eine selbstständige Pfarrei war. Parochialorte der Pfarrei sind aus dieser Zeit nicht bekannt.

Veränderungen mit der Reformation

Eine große Veränderung brachte die Einführung der Reformation mit sich. Schon kurz nach dem Wormser Reichstag von 1521 wird die neue Lehre auch in Franken aufgenommen. Für Burgpreppach war bedeutsam, dass der Ritter Hans Wilhelm Fuchs von Bimbach zu Gleisenau mit seiner Frau Sophie von Bibra zum evangelischen Glauben übertrat. Einer seiner drei Söhne, Ritter Georg Ernst Fuchs zu Burgpreppach erbte Burgpreppach und ließ vor über 400 Jahren die heutige evangelische Pfarrkirche erbauen, um den evangelischen Christen eine Heimat zu gründen.

Zeit der Gegenreformation

Im Rahmen der Gegenreformation wurden auch im Hochstift Würzburg Maßnahmen ergriffen, die für die Rückkehr der protestantisch gewordenen Gebiete sorgen sollten. Adam Valentin Spieß, der von 1621 bis 1629 Pfarrer in Burgpreppach war, weigerte sich seine Pfarrrechte in der Gemeinde aufzugeben. Daraufhin wurde er 1628 nach dem Gottesdienst von kaiserlichen Truppen verhaftet und gezwungen auf seine Rechte und Tätigkeiten in Burgpreppach zu verzichten. Spieß musste fliehen und starb 1631 unter ungeklärten Umständen in der Nähe von Bamberg. Bis ins Jahr 1644 blieb die Pfarrei dann unbesetzt. Der Gegenreformation setzte der Schwedenkönig Gustav Adolf dann auch in Franken ein Ende.

Wechselvolle Zeiten

Nach 1644 kommt der Pfarrer Johann Müller in die Pfarrei Burgpreppach. Zu dieser Zeit gehören die Orte Ibind, Hohnhausen, Birkach und Leuzendorf dazu. Nachdem aber die Brüder Eitel Heinrich und Ludwig Fuchs von Bimbach u.s. dem Juliusspital in Würzburg eine gewaltige Summe schuldeten, verkauften sie ihre beiden Dörfer Hohnhausen und Birkach an die Truchseß von Wetzhausen, die damit auch aus der evangelischen Pfarrei ausschieden.

Eine kleine katholische Gemeinde entstand in Burgpreppach, nachdem 1704 der Reichsfreiherr Ludwig Reinhold Fuchs von Bimbach und Dornheim an den Folgen seiner Kriegsverletzungen starb. Seine Frau Anna Theresia Agatha war katholisch und ließ ihren Sohn Johann im katholischen Glauben erziehen. Er errichtete das heutige Schloss und darin eine katholische Privatkapelle. Im Jahr 1732 wurde von ihm der katholische Schlossbezirk festgelegt und aus der evangelischen Pfarrei herausgelöst. Da die ebenfalls wieder katholisch gewordene Familie der Reichsfreiherren von Erthal zu Leuzendorf die evangelischen Pfarrrechte in Leuzendorf abkaufte, hatte sich die Pfarrei die Orte Burgpreppach und Ibind verringert.

Die schwierige Situation für die Protestanten und ihre Pfarrer änderte sich ab 1820 wieder, als die Einwohner von Hohnhausen wieder eingepfarrt wurden. Später wurden dann auch die evangelischen Einwohner von Bischwind a. R. und Römmelsdorf in die Pfarrei eingegliedert. Die Gemeinfelder Protestanten kamen schließlich im Jahr 1890 dazu.

Gemeinde heute

Bis heute gehören zur Kirchengemeinde Burgpreppach die Parochialorte Birkach, Bischwind a. R., Gemeinfeld, Hohnhausen, Ibind, Leuzendorf, Lohr und Römmelsdorf. Nachdem nur in Burgpreppach eine evangelische Kirche steht, kamen die Protestanten aus den umliegenden Orten seit jeher und mit großer Selbstverständlichkeit in "ihrem Gotteshaus" zusammen.

Anfang des 21. Jahrhunderts zählt die Gemeinde ungefähr 600 Seelen. Eine volle Pfarrstelle hat die Kirchengemeinde aufgrund der Veränderungen in den Stellenplänen nicht mehr. Mit einem Stellenanteil von 75% ist der hiesige Pfarrer für die Burgpreppach und seine Außenorte zuständig. Mit 25% Dienstanteil ist der Pfarrstelle Burgpreppach zusätzlich die Aufgabe des Schulreferenten übertragen. Doch mit großer Selbstverständlichkeit kommen die "Preppicher" und die Protestanten aus den umliegenden Ortschaften in ihrer einen Kirche zum Gottesdienst und zu den Feiern des Lebens zusammen.

 

Überarbeitete und ergänzte Informationen aus der Festschrift "400 Jahre Evangelische Pfarrkirche Burgpreppach" von 1986.